Donnerstag, 7. April 2016

Neuigkeiten aus Buenos Aires :)


Hallo liebe Freunde, Bekannte, Familie und Leser! :)

Leider habe ich es letzten Monat nicht geschafft, meinen Blog zu schreiben. Nun aber endlich nach 2 Monaten möchte ich doch endlich mal wieder von meinem Leben hier in Argentinien berichten.

In den letzten zwei Monaten ist auch schon wieder viel passiert: Viele der alten Freiwilligen sind abgereist, neue Freiwillige sind gekommen, ich habe zwei Wochen in einem Sommerprojekt gearbeitet, bin mit 3 anderen Freiwilligen und Leuten von meinem Nachhilfeprojekt ans Meer gefahren, meine Mutter ist zu Besuch gekommen und zu guter Letzt habe ich dann anschließend nach ca. 3 Monaten wieder in meinem normalen Projekt angefangen zu arbeiten.

Zwischen Ende Februar und Mitte März sind leider außer uns vier deutschen Freiwilligen ( Marike, Leonie, Nadine und ich ) alle anderen Freiwilligen abgereist. Angefangen hat es mit der Slowakin Ludmila, die schon Ende Februar abgereist ist. Daraufhin ist dann die Österreicherin Chiara abgereist, anschließend das portugiesische Pärchen Ines und Joao, dannach die Finnin Ida und zuletzt auch die Österreicherin Julie. Daher war diese Zeit sehr von Abschiedsfeiern und Flughafenfahrten geprägt. Da man sich nach 7 gemeinsamen Monaten wirklich wie eine zweite Familie gefühlt hat und sich alle wirklich gut miteinander verstanden haben, viel uns allen der Abschied schwer, auch wenn es schon Pläne für gemeinsame Wiedersehen in Europa gibt.

Gleichzeitig mit der Abreise der 'alten' Freiwilligen, sind natürlich auch neue Freiwillige in unser Haus eingezogen. Im Moment besteht unser Haus daher aus uns 4 'alten' deutschen Freiwilligen, einer neuen österreichischen Freiwilligen Paula, einer Belgierin Justine und 5 französischen Freiwilligen: Astrid, Margaux, Fanny, Maxime, Sophie und Lucie. Dabei ist Maxime der einzige Hahn unter den 11 Hennen, zusammen mit Ali, dem Argentinier, der natürlich auch noch immer bei uns im Haus wohnt.

Nancy, Ida und Ich vor dem Freibad
Vor der Abreise der alten Freiwilligen habe ich im Januar nach der Reise mit meinen Vater zunächst noch 2 Wochen lang mit Ida zusammen in einem Sommerprojekt gearbeitet, da mein Kindergartenprojekt ja bis vor kurzem Sommerferien hatte und ich daher in dieser Zeit sozusagen projektlos war. Unsere Arbeit bestand darin, unserer Projektleiterin Nancy zu helfen, ca. 25 Kinder mit Bus zu einem Schwimmbad zu begleiten, wo diese dann mit Betreuern und Schwimmlehrern im Wasser oder auf dem umliegenden Gelände Spiele gespielt haben. Während die Kinder also verschiedene Aktivitäten mit Betreuern gemacht haben, haben Nancy, Ida und ich die dreistündige Zeit dazu genutzt, zu picknicken oder einen Spaziergang zu machen. Nancy besitzt einen „Comedor“ in Banfield, einer Stadt im Süden von Buenos Aires. Dort kommen täglich nachmittags ca. 20 bis 30 Kinder hin, um dort Joghurt oder Gebäck zu essen und Tee zu trinken. Mit diesen Kindern, die normalerweise immer nur nachmittags für eine Stunde zu Nancys Comedor kommen, sind wir dann also immer morgens zu einem naheliegenden Freibad gefahren, wo Ferienbetreuung für die Kinder angeboten wird. Da die meisten Eltern der Kinder den ganzen Tag arbeiten sind, hat Nancy es sich zur Aufgabe gemacht, die Kinder dort hin- und zurückzubringen. So halfen wir ihr dabei, dass kein Kind verloren geht und gaben nebenbei im Bus noch etwas Englischunterricht. Im Endeffekt kann ich bei meinem Sommerprojekt aber nicht von wirklicher Arbeit sprechen, da wir den größten Teil der Zeit mit Picknicken oder Spazierengehen verbracht haben. Dennoch hat mir das Projekt aber sehr gefallen, da Ida und ich in Nancy und ihrem Mann Pepe zwei sehr nette und hilfsbereite Argentinier kennenlernen durften, mit denen wir zu Idas Abschied sogar noch schön gemeinsam zu Abend gegessen haben. Ida hatte dazu extra einen Kuchen nach finnischem Rezept gebacken und ich selbstgebackene Brezel mitgebracht.
Da die Ferienbetreuung im Freibad aber nur zwei Wochen lang angedauert hat, war mein Projekt danach also schon wieder beendet, was für mich hieß: Wieder mal ein paar freie Tage. Diese freie Zeit habe ich dann damit verbracht, noch möglichst viel mit den Freiwilligen, die dann kurz danach abgereist sind, zu unternehmen oder auch schon etwas mit den ersten neuen Freiwilligen zu machen. Außerdem bin ich in meiner freien Zeit dann auch noch für ein längeres Wochenende mit Carlos und Guido von meinem Nachhilfeprojekt, 3 der neuen Freiwilligen: Paula, Fanny und Margaux, einer Argentinierin, die auch in dem Nachhilfeprojekt mithilft: Jazmin, und einer anderen Deutschen: Tereza, die hier in Buenos Aires für ein halbes Jahr studiert und Carlos kennt, da sie zunächst bei ihm in seinem Projekt gewohnt hat, nach Mar del Plata gefahren. Mar del Plata ist eine am Meer gelegene Stadt südlich von Buenos Aires, und der Haupturlaubsort vieler Argentinier. Dort konnten wir gemeinsam in dem Ferienhaus von Jazmins Familie übernachten und haben 3 schöne gemeinsame Tage am Strand verbracht. Durch den gemeinsamen Urlaub hatte ich dann auch die Chance, Jazmin besser kennenzulernen, die ich ja eigentlich auch schon aus Carlos Projekt kannte, aber mit der ich bis dahin nie so viel gesprochen hatte. Nun bin ich aber sehr froh, sie besser kennengelernt zu haben, denn für mich zählt sie zu den nettesten Argentiniern, die ich hier kennengelernt habe und wir haben nun auch schon einige Male was miteinander unternommen. So waren wir an ihrem Geburtstag zum Beispiel auch zusammen essen und danach in einer Bar.

Eine Woche nach meinem Wochenendausflug nach Mar del Plata stand für mich dann erst ein Mal das zweite große Ereignis in meinem Auslandsjahr an. Nachdem mein Vater schon im Januar zu Besuch gewesen war, kam nun meine Mutter am 4. März nach Buenos Aires. Gemeinsam mit Carlos bin ich also freitags morgens zum Flughafen gefahren, um meine Mutter abzuholen. Aufgeregt und mit voller Vorfreude konnte ich sie dann nach einer Stunde des Wartens endlich umarmen.
Die ersten 2 Tage haben wir dann zunächst in Buenos Aires verbracht. Ich habe ihr ein paar Teile der Stadt und unser Freiwilligenhaus gezeigt und auch meine Mitfreiwilligen vorgestellt. Am dritten gemeinsamen Tag haben wir uns dann mit einem Reisebus auf den Weg nach Puerto Iguazu zu den riesigen Wasserfällen gemacht, bei denen ich auch schon mit meinem Vater war. Dieses Mal hatte ich nun aber zum Glück auch die Chance, die brasilianische Seite der Wasserfälle zu sehen und nicht nur die argentinische Seite. Nach der 17- stündigen Busfahrt haben wir den ersten Tag in Iguazu dann nur noch dazu genutzt, uns das Dreiländereck zwischen Brasilien, Paraguay und Argentinien
Dreiländereck: links oben: Paraguay, rechts oben: Brasilien, unten: Argentinien
anzuschauen und haben dann den restlichen Nachmittag an unserem Hotelpool verbracht. Den zweiten Tag haben wir dann aber komplett ausgenutzt und sind in den brasilianischen Nationalpark von Iguazu gefahren, um uns dort die brasilianische Seite der Wasserfälle anzuschauen. Die Sicht von Brasilien aus auf die Wasserfälle ist unbeschreiblich. Meiner Meinung nach kann kein Foto diese eindrucksvolle Sicht auch nur annähernd zeigen. Auch das Gefühl, wenn man ganz nahe vor einem riesigen Wasserfall steht, ist einfach nicht zu beschreiben. Ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance hatte, dies zu erleben und mit meinen eigenen Augen zu sehen.
Am dritten Tag bin ich dann gemeinsam mit meiner Mutter zur argentinischen Seite der Wasserfälle gefahren, die ich ja bereits schon einmal besucht hatte. Leider hatten wir an diesem Tag nicht so viel Glück mit dem Wetter wie an dem vorherigen Tag, an dem fast nur die Sonne geschienen hatte, denn es regnete sehr stark. Dadurch wollten wir uns den Tag aber nicht vermasseln lassen und kauften
daher am Eingang des Nationalparks für uns zwei große Regencapes. Somit konnten wir trotz des schlechten Wetters alle Pfade in dem Park entlanglaufen und machten anschließend auch eine der Bootstouren, die dort angeboten werden, da mir dies oft von anderen Freiwilligen empfohlen wurde. Und ich kann sagen, dass diese Bootstour sich wirklich gelohnt hat. Ich hätte nicht gedacht, dass man so nahe an die Wasserfälle heranfahren kann. Wir waren mit der Spitze des Bootes fast direkt unter einem Wasserfall und im Boot wurde man durch das herabfallende Wasser klitschnass, was aber nicht wirklich schlimm war, da man durch den Regen ja eh schon komplett durchnässt war und es aber dennoch 25 Grad warm war. Dies war unser letzter ganzer Tag in Iguazu und mein Fazit ist, dass es sich auch für mich wirklich gelohnt hat, noch ein zweites Mal dort hin zu reisen, da ich nun die Chance hatte die brasilianische Seite zu sehen und die einzigartige Bootstour zu machen.
Am darauffolgenden Tag flogen wir dann zurück nach Buenos Aires, um von dort aus direkt am gleichen Tag mit Fähre und Bus weiter nach Montevideo, der Hauptstadt Uruguays zu reisen. Dieser Tag war für meine Mutter und mich mit Abstand der schlimmste, aber zum Glück auch der einzige schlimme Tag unserer gemeinsamen 16 Tage. Es fing damit an, dass wir bei Regen in Buenos Aires wieder ankamen und leider noch eine ca. 4-stündige Wartezeit hatten, bis unsere Fähre losfuhr. Als wir dann ein Taxi vom Flughafen zum Fähren-Terminal nahmen, war zunächst alles in Ordnung. Der Taxifahrer fuhr sehr schnell und etwas chaotisch, was aber größtenteils normal ist für die argentinische Fahrweise. Dann aber sah ich im Rückspiegel immer öfter wie dem Taxifahrer die Augen zufielen und an der Ampel musste ich ihn daraufhin sogar einmal anstoßen, damit er überhaupt wieder die Augen öffnete und weiterfuhr. Hätten wir unsere Rucksäcke nicht hinten im Kofferraum gehabt, wären wir womöglich schon eher ausgestiegen. So blieben wir aber bis zum Ende der Fahrt angespannt und ein bisschen verängstigt sitzen und waren heilfroh als wir dann an unserem Ziel ankamen. Wir wissen nicht, ob der Taxifahrer einfach nur sehr müde war oder womöglich Drogen im Spiel waren, allerdings kann ich sagen, dass dies definitiv nicht zu der normalen argentinischen Fahrweise gehört und mir auch noch nie zuvor in Argentinien passiert ist! Nach dieser nervenaufreibenden Taxifahrt, waren wir dann heilfroh endlich in der Fähre zu sitzen. Doch auch diese Erleichterung verging für mich schnell, da es schon nach kurzer Zeit zu heftigem Schaukeln in der Fähre kam, aufgrund des starken Wellengangs und Unwettern. Somit war ich die ganze Fahrt damit beschäftigt mich auf einen Punkt (vermutlich eine Boje) im Wasser zu konzentrieren, um mich nicht übergeben zu müssen. Zum Glück war auch diese Fahrt nach ca. 2 Stunden überstanden und es folgte nur noch eine 2-stündige Busfahrt bis wir dann endlich kurz vor Mitternacht in unserem Hotel in Montevideo ankamen. Insgesamt hatten wir drei volle Tage in Montevideo. Den ersten Tag nutzten wir dazu, die Altstadt zu erkunden und eine Theaterbesichtigung zu machen, die wirklich interessant war. Am zweiten Tag gingen wir dann ins Shoppingcenter von Montevideo und den dritten Tag, an dem wir dann wirklich Glück mit dem Wetter hatten, da den ganzen Tag nur die Sonne schien, verbrachten wir dann am Strand. Leider endete dieser Tag für uns mit einem starken Sonnenbrand :D Den Tag darauf fuhren wir dann schon wieder mit der Fähre und Gott sei Dank wenig Wellengang zurück nach Buenos Aires. Insgesamt hatten wir einen sehr schönen Aufenthalt in Montevideo. Die Stadt ist sehr schön und besonders der Tag am Strand war sehr entspannend nach all dem Hin- und Herreisen.
In Buenos Aires blieben uns dann noch 5 volle Tage, um die Stadt besser kennenzulernen. Da wir am 14. März abends wieder im Hotel in Buenos Aires ankamen und ich ja am 15. März Geburtstag hatte, entschieden wir uns dazu in San Telmo auf dem Platz Dorrego essen zu gehen und dort dann zu zweit in meinen Geburtstag rein zu feiern. Leider ging es mir aber nicht so gut und so waren wir um 0 Uhr letztendlich schon wieder im Hotel, wo ich dann noch meine Geschenke, die mir meine Mutter mitgebracht hat, auspacken durfte. An meinem Geburtstag sind wir dann gemeinsam in das ökologische Reservat gegangen, wo man sehr gut in der Natur spazierengehen kann und mal einmal eine kleine Auszeit von der Großstadt genießen kann. Abends sind wir dann nach Avellaneda zu mir nach Hause gefahren, wo wir gemeinsam mit den anderen Freiwilligen meinen Geburtstag feiern wollten und auch in Fannys Geburtstag, denn diese hat am 16. März Geburtstag, reinfeiern wollten. Dort verbrachten wir einen schönen gemeinsamen Abend mit einem leckeren Abendessen und ein paar Flaschen Bier.
In den darauffolgenden Tagen machten wir dann eine Touristenbustour durch Buenos Aires und fuhren in verschiedene Stadteile von Buenos Aires. Außerdem besuchten wir auch meine beiden Projekte, den Kindergarten und das Nachhilfeprojekt. Im Kindergarten sah ich dann auch zum ersten Mal nach drei Monaten die kleinen Kinder wieder, was ein wirklich freudiges Ereignis war, weil alle Kinder mich direkt in den Arm nehmen wollten. Im Nachhilfeprojekt unterhielten wir uns ein bisschen mit Carlos, Jazmin und Paula und tranken zusammen noch eine Flasche Bier.
Den Tag vor der Abreise meiner Mutter machten wir genau dasselbe, was ich auch mit meinen Vater schon an seinem vorletzten Tag gemacht habe. Wir fuhren gemeinsam mit Carlos und Guido nach Tigre und machten dort eine Fahrt mit Carlos Motorboot. Leider war dieses Mal das Wetter nicht so gut, sodass wir nicht schwimmen gehen konnten. Dafür fuhren wir aber nach der Bootsfahrt noch zu dem Hafenmarkt in Tigre und tranken dort gemeinsam einen Kaffee. So war der Tag auch trotz des nicht so berauschenden Wetters wirklich schön und ein schöner Abschluss für die Zeit meiner Mutter hier in Argentinien.
Am Sonntag hieß es dann Abschied nehmen. Morgens gingen meine Mutter und ich noch auf den Straßenmarkt in San Telmo und nachmittags fuhren wir dann gemeinsam zum Flughafen.

Wieder Zuhause angekommen viel es mir dann zunächst schwer, mich wieder an meinen Alltag zu gewöhnen, da ich nun auch das erste Mal bemerkte, dass all die alten Freiwilligen nicht mehr da waren. Denn die meisten waren genau in der Zeit abgereist, als ich mit meiner Mutter auf Reisen war. Also waren, als ich wieder Zuhause ankam, von uns 'alten' Freiwilligen nur Nadine und ich da, denn Marike und Leonie waren mit ihren Familien auf Reisen. So vermisste ich anfangs oft die anderen alten Freiwilligen, meine 'zweite Familie', da die neuen französischen Freiwilligen zwar auch sehr nett schienen, ich sie aber einfach noch nicht so gut wie die vorherigen Freiwilligen kannte. Zum Glück habe ich mich nun aber sehr schnell an die neue Wohnsituation mit den neuen Freiwilligen gewohnt, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass wir vieles zusammen unternommen haben. So sind wir zum Beispiel abends zusammen ausgegangen oder haben zusammen im Haus zu Abend gegessen. Auch als Nadine dann auch noch verreist ist und ich alleine mit nur französischsprachigen Leuten war, hat es wirklich gut geklappt, da immer wenn ich dabei war, Spanisch gesprochen wurde. Da die meisten Franzosen nicht so gut Englisch sprechen, sondern eher Spanisch, sprechen wir nun auch generell mehr Spanisch im Haus, was aber im Endeffekt gut für uns alle ist, da wir ja hier sind, um die Sprache zu lernen.

Instrumente basteln
Nun habe ich natürlich auch vor zwei Wochen, nachdem meine Mutter wieder abgereist ist, wieder angefangen, in meinem Kindergartenprojekt zu arbeiten. Die erste Woche in dem Projekt hat mir aber leider zunächst nicht so gut gefallen, da zwei von vier Kindergartensälen sowie der Außenbereich aufgrund von Umbauten noch geschlossen waren. Da auch die älteren Schulkinder noch nicht gekommen sind, sondern es nur zwei Kindergartensäle gab, war dementsprechend kaum etwas zu tun und die Zeit verging nur sehr langsam. Nun kommen aber morgens sowie nachmittags wieder auch ältere Kinder von 6 bis 12 Jahren zur Betreuung vor oder nach der Schule. Dadurch gibt es wieder mehr zu tun für uns Freiwillige, denn die älteren Kinder haben keine Erzieherin in dem Projekt und sind ohne uns quasi auf sich alleine gestellt. So denken Fanny, die nun mit mir in dem Projekt arbeitet, und ich uns jeden Tag Aktivitäten für die Kinder aus. So haben wir bis jetzt schon mit ihnen Origami und Musikinstrumente gebastelt aus altem Papier und verschiedenem Müll wie Joghurtbechern oder Flaschendeckeln. Unser Tagesablauf im Moment besteht also darin, dass wir so zwischen 10:20 und 10:30 im Projekt ankommen (eigentlich beginnt unsere Arbeit morgens um 10 Uhr, aber da wir in Argentinien sind, nimmt das hier keiner so ernst und ich mittlerweile auch nicht mehr). Dann bereiten wir die Aktivität vor, das heißt, wir holen die Materialien runter und rufen die Kinder zusammen. Morgens sind es meistens so zwischen 6 und 10 Kinder. Dann haben wir ca. 1 Stunde Zeit, um irgendeine Aktivität mit den Kindern durchzuführen. Um 11:30 wird dann Mittag gegessen. Meistens essen wir dann auch schon mit den Kindern zusammen, auch wenn es für meine Verhältnisse sehr früh ist. Zwischen 12 Uhr und 12:30 Uhr werden die Kinder dann abgeholt und fahren zur Schule, denn diese Kinder, die morgens in den Kindergarten kommen, gehen nachmittags zur Schule. Gleichzeitig kommen dann zwischen 12:30 Uhr und 13 Uhr wieder neue Kinder direkt von der Schule ins Projekt. Zunächst essen diese zu Mittag und anschließend helfen wir dann bei ihren Hausaufgaben. Um ca. 13:30 Uhr haben wir dann meistens Zeit, eine neue Aktivität mit den Nachmittagskindern zu starten. Um 14:45 Uhr heißt es dann Aufräumen, da wir um 15:00 Uhr Feierabend haben. Bis jetzt klappt die Arbeit mit den älteren Kindern mit Fanny zusammen eigentlich ganz gut. Das einzige Problem, was wir haben, ist, dass der Kindergarten nur sehr wenige Materialien hat und es daher manchmal sehr schwierig ist, Aktivitäten zu finden, die man mit wenigen Materialien machen kann. Denn gleichzeitig ist es auch so, dass die meisten Materialien in dem Kindergarten von den Erzieherinnen selbst gekauft wurden und daher ist es uns unangenehm so viele ihrer Materialien zu benutzen, da die Erzieherinnen selbst nicht viel Geld besitzen. Außerdem ist mir auch wieder aufgefallen, dass die Erzieherinnen zwar alle sehr freundlich sind, es sich bei ihnen aber ein bisschen um eine verschlossene Gesellschaft handelt. Außer Caro, unserer Ansprechpartnerin im Projekt, sprechen viele der anderen Erzieherinnen nicht viel mit uns. Wir haben aber schon darüber geredet und es ist nicht so, dass sie unsere Hilfe nicht zu schätzen wissen oder nicht wollen, dass wir kommen, sondern es ist einfach so, dass die Leute anders als viele Argentinier, die ich kennengelernt habe, dort etwas verschlossener sind und auch nicht oft Kontakt zu Personen von außerhalb ihres Viertels haben.
Alles in allem ist das Projekt in der letzten Woche aber recht gut verlaufen.

Das Nachhilfeprojekt von Carlos hat nun auch vor ca. 3 Wochen wieder angefangen und gefällt mir nach wie vor gut. Die letzten zwei Wochen war ich leider alleine dort, um Englisch zu unterrichten, da Ida ja abgereist ist und Leonie und Marike dort nicht weiter hingehen. Zum Glück waren aber nicht so viele Kinder da, um Englisch zu lernen. daher hat es trotzdem gut geklappt.
Besonders gefällt mir in diesem Projekt ein Mädchen: Die achtjährige Aylen. Denn dieses Mädchen kann für ihr Alter schon wirklich gut Englisch und man merkt, dass sie Englisch wirklich lernen möchte und nicht nur kommt, weil ihre Mutter es so will. Wenn ich sie unterrichte, merke ich wirklich, dass sie Fortschritte macht und sich bemüht und auch nicht wie manch andere Kinder, beim nächsten Mal alles wieder vergessen hat. Letzte Woche hat sie sogar ihren ersten kleinen Text geschrieben, wo sie sich und ihre Familie vorstellt, was wirklich gut geklappt hat. Ereignisse wie diese geben einem das Gefühl, dass es wirklich für jemanden nützlich ist, was man macht und geben einem die Motivation, weiterzumachen.

Das waren erst einmal die wichtigsten Neuigkeiten aus Argentinien. Ich hoffe irgendjemand hat es überhaupt bis hier ans Ende des Textes geschafft, denn ich weiß ich schreib immer so viel. :D

Bilder folgen später in einem extra Blogeintrag :)

Pool im Hotel in Puerto Iguazu


Im Kindergarten

Ramiro aus dem Kindergarten

Instrumente basteln im Kindergarten


Beim Basteln


Margaux, Paula, Ich, Tereza und Jazmin in Mar del Plata





Mein Geburtstag mit den anderen Freiwilligen

Aylen und Ich im Kindergarten

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