Heute vor genau 37 Tagen bin ich mit zwei anderen Freiwilligen aus Deutschland (Nadine und Leonie) in Buenos Aires angekommen. Nach einem 14-stündigen Flug durften wir dann am Flughafen erstmals die argentinische Unpünktlichkeit hautnah miterleben, denn Flor, unsere Ansprechperson von unserer Organisation hier vor Ort und ihr Begleiter Mati waren noch auf dem Weg zum Flughafen und begrüßten uns erst 30 Minuten später, in dem sie uns erst einmal Mate anboten ( Mate-Tee ist ein Aufgussgetränk aus den Blättern des Mate-Strauchs und wird abwechselnd von allen aus dem gleichen Gefäß getrunken. In Argentinien sieht man ständig Menschen mit einer Thermoskanne und einer Kalebasse, ein Gefäß aus Kürbis, aus dem man den Mate trinkt. Es gibt hier auch ganz genaue Regeln wie man den Mate zubereitet und trinkt.)
Mein Wohnort |
Unser Küchenfenster, als es reingeregnet hat. |
Wir wohnen in der Wohnung momentan mit 14 Freiwilligen, 6 Deutschen, 2 Österreicherinnen, eine Slowakin, eine Russin, 2 Finninnen, 2 Portugiesen und einem Argentinier: Ali, eine Art Betreuer
sowie Hausmeister, wobei wir bis heute nicht genau wissen, was sein Job ist.
Mein Projekt hat erst nach 2 Wochen angefangen. Die ersten zwei Wochen hatten wir Spanischunterricht (den ich, wie ich hier schon nach wenigen Stunden bemerkt habe, auch bitter nötig habe, da sich das argentinische Spanisch und das spanische Schulspanisch sehr stark voneinander unterscheiden und ich mit meinen vorherigen Spanischkenntnissen hier nicht weit komme) und ein Anfangsseminar. Nun arbeiten wir seit 2 Wochen in unseren Projekten jeweils von Montags bis Donnerstags. Freitags haben wir morgens Spanischunterricht und nachmittags Workshops oder Treffen mit unserer Organisation "Subir al Sur". Mein Projekt gefällt mir an sich sehr gut. Es handelt sich hierbei um einen Kindergarten mit ca. 100 Kindern täglich, die in vier Guppen eingeteilt sind jeweils nach ihrem Alter von 2-5 Jahren. Mittags ab 12:30 Uhr besuchen dann auch ältere Kinder von 6-12 Jahren unser Projekt. Unser Tag (wir sind 3 Freiwillige in unserem Projekt) besteht daraus, dass wir uns morgens auf die verschiedenen Gruppen aufteilen ( Ich bin meistens bei den 5-Jährigen.) und dort mit den Kindern spielen, malen und den Erzieherinnen dabei helfen, dass Mittagessen zu verteilen und für Ruhe zu sorgen, was sich meistens als sehr schwierig herausstellt. Um 12:30 Uhr essen wir dann mit den älteren Kindern zusammen zu Mittag und helfen diesen dann bei den Hausaufgaben, wenn sie welche haben. Außerdem spielen wir Gesellschaftsspiele mit Ihnen oder machen andere Aktivitäten wie Volleyballspielen oder Seilspringen mit den Kindern im Außenbereich. Das Einzige, was mich bis jetzt noch etwas an meinem Projekt stört, ist, dass wir Freiwilligen keine genauen Aufgaben haben, sondern wirklich täglich für uns selbst gucken müssen, wo wir helfen können. Gerade an regnerischen Tagen und an den Nachmittagen ist es manchmal schwierig eine Aufgabe zu finden, da entweder nur wenige Kinder da sind oder sich die älteren Kinder selbst beschäftigen. Insgesamt denke ich aber, dass es einfach seine Zeit braucht bis man sich in das Projekt eingearbeitet hat und seine eigenen Aufgaben entwickelt hat.
Mit drei anderen Freiwilligen arbeite ich nebenbei zweimal in der Woche auch noch abends in einem anderen Nachhilfeprojekt. Dort kommen Kinder von ca. 6-14 Jahren abends für 2 Stunden hin, um Hilfe bei ihren Hausaufgaben zu bekommen oder einfach noch mal ein paar Fächer wie Mathe oder Englisch zu vertiefen. Wir unterstützen die freiwilligen "Lehrer" (Menschen aus der Nachbarschaft) dann meistens in Englisch, da es hier nur wenige Menschen gibt, die gut Englisch sprechen. Im Gegenzug dafür, dass wir zweimal in der Woche auf freiwilliger Basis in dem Projekt mithelfen, unternimmt der "Projektleiter" Carlos, ein ca. 55-jähriger sehr sympatischer Argentinier oft was mit uns am Wochenende. Zum Beispiel waren wir mit Ihm hier schon in einem Fußballstadium der Mannschaft Racing Club und haben letzten Sonntag mit ihm eine Stadtrundfahrt gemacht. Generell unternehmen wir hier sehr viel am Wochenende. Meistens fahren wir einfach ins Stadtzentrum und gucken uns verschiedene Teile der Stadt an, wie zum Beispiel den Plaza de Mayo, oder den Hafen "Puerto Madero". Auch waren wir hier schon auf einem argentinischen Markt mit tanzenden Gauchos, und im riesigen ökologischen Reservat, das wirklich eine schöne Auszeit von der Großstadt bietet mit seinen unzähligen Wiesen und exotischen Pflanzen.
Friedhof La Recoleta mit Mausoleen |
Friedhof La Recoleta |
Einer der unzähligen Parks in Buenos Aires |
Der Hafen "Puerto Madero" |
Der Hafen "Puerto Madero" |
Plaza de Mayo |
Cabildo de Buenos Aires (Museum) |
Catedral Metropolitana von Buenos Aires |
Plaza de Mayo mit dem Casa Rosada (Rosa Haus), dem Präsidentenpalast |
Plaza de Mayo |
Fußballstadium in Avellaneda vom Fußballverein Racing Club |